Prägend und gestaltgebend wurde seit 1973 das neue evangelische Gemeindezentrum mit der Laurentiuskirche. Dank zahlreicher Stiftungen und der großen Spendenbereitschaft unter den Gemeindegliedern, wie auch von Seiten der Kommune, konnte der im Jahr 1970 begonnene Bau in nur drei Jahren fertiggestellt und am 8. April 1973 eingeweiht werden.

Eine weitere Besonderheit ist der kleine Glockenturm mit dem Carillon-Glockenspiel (weitere Informationen weiter unten).
Falls Sie Näheres zu diesem außergewöhnlichen Klangerlebnis wissen möchten, finden Sie die dazu nötigen Informationen im Flyer „Der Ruf der Glocken“.
Flyer: Der Ruf der Glocken (PDF, 194 KB).

Die Besucher, die von der Kleinseebacher Straße die Treppe zur Kirche emporsteigen, stoßen zunächst auf die Laurentiusstatue. Dargestellt ist der Namenspatron der Kirche als unerschrockener Glaubenszeuge, der Entschlossenheit ausstrahlt.
Passiert man die Statue, gelangt man in einen kleinen, teilweise überdachten Innenhof, von dem aus man in jedes der ihn umschließenden Gebäude gelangt. Mit seinem Brunnen bildet er eine ruhige Zone zwischen Drinnen und Draußen, lädt aber auch Wanderer oder Passanten zum Innehalten und Verweilen ein. Anleitung zu Meditation und Einkehr findet man an den Wänden.
Um den Innenhof gruppieren sich Kirche, Sakristeibau, Gemeindehaus und Pfarrhaus. Mit seinem Baustil, vor allem dem Mauerwerk aus gebrannten roten Ziegeln, weckt es in manchem Besucher Erinnerungen an Umbrien und die Toskana.

Eine Besonderheit trägt der kleine Turm: Ein Glockenspiel aus 29 Glocken, die über den Tag und das Jahr verteilt hundert verschiedene geistliche und weltliche Melodien erklingen lassen. Jeden Mittag ertönt über die Automatik das Lied „Üb‘ immer Treu und Redlichkeit“, das sich der Stifter des Glockenspiels in Erinnerung an das Potsdamer Glockenspiel gewünscht hat. Zudem fanden bereits etliche Glockenkonzerte statt, da sich die kleinen Glockenspielglocken zusammen mit den sechs großen Läuteglocken über ein Manual, ähnlich dem Klavier auch „live“ spielen lassen.

Wenn man das Kircheninnere betritt, wird der Blick sofort vom Altar und der darüber befindlichen Christusdarstellung aus dem Buch der Offenbarung angezogen (vgl. die Begrüßungsseite unserer Homepage). Sie zeigt den vom Tod auferstandenen, in Gottes Herrlichkeit thronenden und zum Gericht wiederkommenden Christus.

Der Taufbereich links des Altars ist tiefer gesetzt: Zur Taufe steigt man in das durch die marmorne Bodenornamentik symbolisierte Wasser hinunter. Über dem Taufstein wiederum schwebt eine Taube als  Sinnbild des mit der Taufe verheißenen Heiligen Geistes.

Die Seitenfenster des Altarraums zeigen dann wieder zwei Begebenheiten aus dem Leben des heiligen Laurentius, des Namenspatrons der Kirche. Im linken steht er vor seinem Rost, durch seinen Glauben fest verbunden mit Gott, wenngleich er von seinen Feinden umgeben ist. Im rechten umgibt ihn der „Schatz der Kirche“: Die Hilfsbedürftigen, Elenden und Kranken, deren er sich angenommen hatte.
Die beiden Fenster veranschaulichen somit in ihrem Zusammenspiel das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe.

Quelle: Erhard, Klaus/ Jung, Matthias, Die evangelische Kirchengemeinde seit 1970, in: Gemeinde Möhrendorf, Chronik der Gemeinde Möhrendorf, S. 221ff., Möhrendorf 2007.
Bearbeitet von Pfr. Dr. V. Metzler 2019.


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